Montag, 24. November 2008

Bäume und Umwelt

Was der Volksmund schon lange sagt, ist jetzt wissenschaftlich belegt:
Der Frühling kommt immer früher und lässt die Pflanzen austreiben.
Verantwortlich dafür ist die Klima Erwärmung, die in der Schweiz besonders ausgeprägt ist. Viele Pflanzen halten sich heute aus diesem Grund nicht mehr an den Kalender und blühen deutlich früher als zuvor. Das zeigen Messungen des europäischen Forschungs-Netzwerks COST725, an dem auch die Schweiz beteiligt ist. Demnach haben sich Blüte und die Blattentfaltung europäischer Pflanzen seit dem Jahre 1971 um durchschnittlich eine Woche verfrüht. Besonders ausgeprägt ist die Entwicklung in Alpenländern wie der Schweiz, in denen die Temperaturen überdurchschnittlich stark ansteigen.
Zahlreiche Beispiele sind hierzulande wissenschaftlich dokumentiert.
  • Die Lärche treibt ihre Nadeln durchschnittlich 33 Tage früher aus als noch im Jahre 1958.
  • Die Haselnuss steht etwa 10 Tage früher in voller Blüte als noch vor 40 Jahren.
  • Das Buschwindröschen blüht im Durchschnitt 20 Tage früher als im Jahre 1951.
  • Der Kirschbaum blüht rund 20 Tage früher als im Jahre 1894.
  • Die Rosskastanie treibt ihre Blätter 44 Tage früher aus als vor 200 Jahren.

Für Kurt Eichenberger, Projektleiter für Biodiversität beim WWF Schweiz, ist diese Entwicklung beunruhigend: "Sie bringt Abläufe unseres öko-Systems durcheinander und kann im schlimmsten Fall zum Aussterben ganzer Arten führen. Ausserdem sind frühe Blüten einem grösseren Risiko von Spätfrost ausgesetzt. Deshalb müssen wir alles daran setzen, die Klima-Erwärmung unter der kritischen Grenze von 2 Grad Celsius zu halten, wie es auch der Weltklimarat IPCC fordert."

Quelle: www.wwf.ch/medien