Samstag, 3. März 2018

Wohnwagenumbau Teil 1

Neuland für den Schreiner

Dieser Wohnwagen hat mich nun den ganzen Herbst 2017 und Winter 2018 voll in Anspruch genommen.
Ich bin kein Wohnwagenexperte, das Projekt  aber reizte mich. Man kann da unglaublich viel falsch machen. Mit ein bisschen Verstand und handwerklichem Geschick sollte jedoch auch ein solches Projekt zu meistern sein.
Auf die Strasse darf dieser Wohnwagen nicht mehr, da sämtliche Papiere verloren gingen. Eine neue Fahrzeugprüfung kommt nicht in Frage, da er nur noch stationär zum Einsatz kommt. Das wiederum vereinfacht die ganze Sache natürlich auch.

Zuerst wurde er ausgehöhlt. Alles musste raus.
Küche, Badezimmer, Heizung, alle Betten und Kästchen, einfach alles. Wer braucht schon Küche und Badezimmer😉. Bzw. das alte Interieur war keine Augenweide mehr.
Die Ueberlegung war aber auch die,  dass nur noch im Vorzelt gekocht wird. Badezimmer und WC braucht es auch nicht, da beides in unmittelbarer Nähe auf dem Platz vorhanden ist.



Also, es braucht "nur" noch Betten und Stauraum.

Nun ging die Planung los. Zuerst den Bedarf abklären. Was wollt ihr, was braucht ihr, wie soll es aussehen usw. Dann Wohnwagen ausmessen. Ist gar nicht so einfach, manche Wände sind schräg, andere rund oder rund und schräg zusammen. Dann die Fenster, fast keines gleich gross wie das Andere. Fensterhöhen, ein Alptraum.
Aber man schafft es, wirklich es ist durchaus zu machen. Man darf einfach nicht auf die Uhr schauen.
Das Gemessene habe ich dann im CAD Programm auf dem PC erfasst. Da lohnt sich natürlich ein professionelles Programm, denn Massfehler und Differenzen kann man so locker austarieren. Für die Produktion braucht es so oder so exakte Pläne.

Nun zu den Wünschen der Damen:
Naturholz muss rein, gut riechen soll es. Alles immer schön abgerundet.
Kajütenbetten müssen rein, 2 x 140 cm breit, 2 x  100 cm breit.
Mit Lattenrosten und Matratzen. Kojen mit Vorhängen, damit man sich zurückziehen kann.
Den Rest mit Stauraum füllen, aber so dass man sich noch bewegen kann.
Stauraum teilweise mit und ohne Türen.
Kleine Ablageflächen wären auch noch nett.
Etwas Licht und Steckdosen darf auch eingebaut werden, ist zwar eher Nebensache, es gibt ja auch Taschenlampen und die Kabelrolle im Vorzelt verträgt schon ein paar Doppelstecker.
Den Boden kann man natürlich auch nicht so lassen wie er ist.
Mit den Wänden muss auch noch etwas gehen, die alten Tapeten passen gar nicht.
Neue Rolläden an den Fenstern mit Fliegengittern und Verdunkelung braucht's unbedingt.

Das wäre etwa alles. Genau das, was ein Planer unbedingt braucht, eine Herausforderung, ein Nervenkitzel.


Die Tapeten waren bald einmal weg. Die richtige Technik macht's aus, dann geht's ruck zuck zack zack. Ehrlich gesagt, es ging wirklich locker, einfach nicht auf die Uhr schauen.
Dann die Wände streichen, und schon wird es angenehm apetetitlich bzw. wohnlich.





Da waren noch ein paar Löcher im Boden und alte Gasleitungen.
Nichts zu schwör für den Ingeniör. Die stopf' ich dann mal kurz. Ich musste dazu allerdings unter den WW kriechen und teilweise auch von unten arbeiten, was nicht gerade angenehm war. Meistens waren die Arme zu lang.

Die Planung und die Vorbereitungsarbeiten waren dann gegen Ende Herbst irgend wann mal abgeschlossen. Die Wunschliste der Damen konnte ich voll umfänglich umsetzen, die Pläne wurden genehmigt.

Das Material konnte bestellt werden.
Der ganze Innenausbau soll aus Arvenholz (Zirbe) sein, weil es so gut riecht.
Vorteil: es riecht wirklich sehr gut, ist fein zu bearbeiten und leicht, sehr leicht. Und, man soll besser schlafen können.

Nachteil: Der Holzhändler hat mir schreckliche Ware geschickt, das gab einiges an Mehrarbeit beim sortieren, verleimen und ausflicken von schwarzen Aesten.

Eigentlich bin ich selber schuld, ich bin meinem Grundsatz (kaufe niemals Holz per Telefon) untreu geworden.

Fast ein Kubik Arvenholz lag nun vor meiner Werkstatt. Genau noch rechtzeitig, bevor die kalten Tage begannen und ich mich in die warme Bude zurückziehen konnte.

Teil 2 folgt, sobald ich meine Fotos sortiert habe.




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